Leserbriefe zu „Strandmagazin von Timmendorfer Strand“ und „Hafen-Bar in Niendorf/Ostsee“

	Leser-Meinung

Leser-Meinungen sind bei uns immer willkommen! Die Redaktion von TiNi24.de erhielt zwei Leserbriefe von Gisela Steinhardt aus Timmendorfer Strand, einmal zum neuen „Strandmagazin von Timmendorfer Strand“ (Gastgeberverzeichnis/Magazin der TSNT GmbH) und zum anderen zur geplanten "Hafenbar in Niendorf/Ostsee", sowie einen Leserbrief von Ursula Neumann (ebenfalls zur "Hafenbar"), die wir heute ungekürzt veröffentlichen (für den Inhalt der Lesermeinungen sind alleine die Verfasserinnen verantwortlich und gibt nicht die Meinung der Redaktion wieder):

Timmendorf von oben

Die aktuelle Gastgeberbroschüre von Timmendorfer Strand bietet einen ganz neuen Blick auf den Ort. Großformatige Fotos zeigen den Timmendorfer Platz, die Strandstraße in Niendorf und den Hafen erstmalig aus der Vogelperspektive. Die Vogelperspektive ermöglicht einen Blick auf die Dächer von Timmendorf. Sehr imposant ist die Vielfalt der Dachformen in der Umgebung des Timmendorfer Platzes. Flach-, Tonn- und Spitzdächer bunt gemischt in Form und Farbe. Lästige Vorgaben für Bauherren zur Dachgestaltung scheinen hier nicht zu existieren. Sehr interessante Einblicke gibt es auch auf die Dächer und Hinterhöfe von Niendorf. Hier fällt einem die dichte Bebauung hinter den Häusern auf. Statt Gärten befinden sich hier dicht aneinandergereiht Bungalows, Schuppen und Garagen. Baustile aus vielen Epochen sind auf engstem Raum zusammengewachsen. Auf Zwischenräume zwischen den Häusern wurde hier weitestgehend verzichtet. Auch hier ist die bunte Mischung von Flach- und Spitzdächern zu bewundern. Die Fischerhütten am Hafen sind mit Pultdächern ausgestattet, sehr kontrastreich dazu die weißen Zelte mit Pagodendächern.

Mit dem Strandmagazin wurde offensichtlich auch gleichzeitig ein „Dachmagazin“ geschaffen, was ja zur „Dachmarke“ Timmendorfer Strand gut passt. 79 Seiten Werbeanzeigen sind dem Gastgeberverzeichnis vorangestellt. Schlemmen und Shoppen sind hier das große Thema. Vergeblich sucht der Gast Informationen über den Vogelpark, die Eissport- und Tennishalle, die Trinkkurhalle oder Spielplätze. Andere Jahreszeiten als den Sommer scheint es hier nicht zu geben. Die zahlreichen Groß-Veranstaltungen des Ortes kommen nur als Randnotiz vor. Das Thema Kultur bleibt unerwähnt. Dafür gibt es ja viele neue Einblicke in die „Baukultur“ des Ortes.

Gisela Steinhardt
Timmendorfer Strand

Kneipen-Bau mit Steuergeld?

Zu Recht sind die Fischer empört über die geplante Kneipe im Niendorfer Hafen, die ihre Arbeitswege behindern würde. Seit hunderten von Jahren versorgen die Fischer die Bevölkerung mit gesunden Nahrungsmitteln und haben eine große Bedeutung für unseren Ort. Man sollte den Fischern, die einen schweren Beruf haben, nicht noch Schwierigkeiten bereiten, indem man Ihnen die Transportwege zubaut. Auch so mancher Steuerzahler bekommt die Wut, wenn er hört, dass hier der Bau eines gastronomischen Betriebes aus Steuermitteln (540.000 Euro) bezahlt werden soll. Natürlich kreditfinanziert. Für den angeschlossenen Shop werden auch noch zwei Stellen geschaffen für über 60.000 Euro.

Statt die Steuergelder für gemeindliche Aufgaben wie z.B. Straßensanierung, Instandhalten von Gebäuden und Energieeinsparung einzusetzen, wird Konkurrenz zu bestehenden Betrieben geschaffen. Im Umfeld des Hafens sind bereits sieben gastronomische Betriebe vorhanden. An der Strandpromenade bis zum Schwimmbad gibt es weitere Lokale. Es mangelt in Niendorf bestimmt nicht an Möglichkeiten ein Bier zu trinken mit Blick auf den Hafen oder die Ostsee. Die geplante Hafenkneipe ist einfach überflüssig.

Gisela Steinhardt
Timmendorfer Strand

Ergänzende Anmerkung und Meinung der Redaktion: Im Innovationsforum der Timmendorfer Strand Niendorf Tourismus GmbH ist von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Wunsch nach einer urigen Kneipe (wie zum Beispiel eine "Hafen-Bar") und nach Abendunterhaltung in Niendorf/Ostsee sehr deutlich geworden. In Niendorf gibt es derzeit tatsächlich keine Möglichkeit nach 23.00 Uhr noch etwas trinken oder essen zu gehen.

René Kleinschmidt

Unser Hafen verträgt nicht noch mehr Kommerz!

Zur Zeit ist in Niendorf/Ostsee am Hafen von der Verwaltung ein neues Gebäude vorgesehen mit Tourismus-Information (wie bisher), einer "Hafenbar" (innen 93 qm plus einer ebenerdigen Außengastronomie 50 qm und einer großzügigen Dachterrasse mit 123 qm) sowie einem auf wenige Quadratmeter beschränkten Informationszentrum zum Thema "Fischerei"!!

Ich bin seit Jahren Mitglied der "Aktiv-Region Innere Lübecker Bucht". Wir haben uns an vielen Abenden mit dem Thema den "Niendorfer Hafen erlebbar machen" beschäftigt. Fertige Konzepte zur Informationsvermittlung an Kinder, Jugendliche und Erwachsene rund um den Hafen, von der Hafenmole bis zur Grenze "Evers-Werft" wurden mühsam erarbeitet und liegen bereit. Den Hafen als einen Teil der Geschichte Niendorfs begreifbar zu machen, als ein besonderes Kleinod, das es zu schützen gilt, auch für die nachfolgenden Generationen, darum ging es uns.

Jetzt geht es offensichtlich nur noch um Geschäftemacherei und Kommerz. Und das auf engstem Raum und zu Lasten der Gäste, denen es in erster Linie um das Erlebnis Hafen geht, die nicht daran interessiert sind, in einer (nachgemachten) Hafenbar einen Prosecco zu trinken. An der vorgesehenen, engen Stelle des Kais braucht niemand eine offene Restaurant-Bartür, vor der Neugierige stehen und den Weg versperren. Und schon gar keine Aussengastronomie. Diese ist durch ca. 350 Stühle bei "Klüver", den Kiosk am anderenHafeneingang, durch die schöne, hafenseitige Sonnenterrasse der "Strandvilla", dem "Zollhaus" und dem "Riff" zur Genüge gegeben.

Es reicht!!

Der Hafen muss Hafen bleiben, kein Vergnügungstempel!

Ich fordere die Rückkehr zu den Plänen des Ausschusses "Fischerei" in der Aktiv-Region "Innere Lübecker Bucht" und deren Umsetzung!

Ursula Neumann
Timmendorfer Strand

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