„Heart Safe Beach Timmendorfer Strand“: Timmendorfer Strand soll weltweit erster „herzsicherer Strand“ werden

	AED (Foto: Heiko Reckert/pi .

Von René Kleinschmidt

Timmendorfer Strand. Der Tourismusausschuss hat in seiner jüngsten Sitzung beschlossen, das Projekt „Herzsicherer Strand“ zu unterstützen und in den Vermögensplan 2015 des Kurbetriebes entsprechende Mittel für 15 AEDs (Automatischer Externer Defibrillator) bereitzustellen. Zur Vorgeschichte: Der Aufsichtsrat der TSNT GmbH hat sich in seiner Sitzung am 27. Oktober mit dem Projekt „Herzsicherer Strand“ befasst und die einstimmige Empfehlung ausgesprochen, dieses Projekt auch finanziell über den Kurbetrieb und Tourismusausschuss zu unterstützen.

Neben den derzeit 10 DLRG-Stationen hat der Aufsichtsrat empfohlen, weitere, öffentliche Plätze und Gebäude mit den AEDs zu versehen. Ein Doktorand des Universitätsklinikums Kiel soll hier eine Auswahl an Standorten für die Gemeinde erarbeiten und empfehlen. Je nach Anzahl der Standorte müssten entsprechende Mittel eingesetzt werden. Ein solcher Defibrillator, mit denen auch medizinische Laien Menschen bei Herzinfarkten oder Herzrhythmusstörungen helfen können, kostet rund 1.000 Euro.

Das Projekt wurde von Prof. Hendrik Bonnemeier, stellv. Klinikdirektor in Kiel und Bürger von Timmendorfer Strand, im Aufsichtsrat vorgestellt: „Dieses innovative Projekt kann nicht nur ein Alleinstellungsmerkmal für Timmendorfer Strand/Niendorf als bislang weltweit einziger ,herzsicherer Strand’ sein, sondern auch die Sicherheit unserer Mitbürger und Besucher signifikant verbessern. Gerade in Zeiten von verstärktem Medienaufkommens bezüglich der Sicherheit von Strandbesuchern in der Lübecker Bucht wäre ein Signal der Sicherheit vor allem für die Timmendorfer und Niendorfer Stammgästen und auch für den Vergleich mit Mitbewerbern ein wesentlicher Aspekt.“

Bonnemeier ist über zehn Jahre in Lübeck und der Lübecker Bucht als Notarzt tätig gewesen und hat eine Vielzahl von Badeunfällen behandeln müssen, bei denen eine frühzeitige Defibrillation zu einer erhöhten Überlebensrate geführt hätte.

Ziel der vorgestellten Kampagne „Heart Safe Beach“ ist zum einen die Ausstattung jeder DLRG-Hütte der Gemeinde mit einem AED, die Schulung des DLRG-Personals auf den AED sowie die Ausstattung von zentralen öffentlichen Plätzen mit einem öffentlich zugänglichen AED. „Ferner sollten an allen DLRG-Hütten klar ersichtliche Vorschriften für Laien ausgeschildert sein, wie in einem Notfall mit Wiederbelebung zu verfahren ist,“ so Prof. Bonnemeier. „Es ist in Studien bereits mehrfach bewiesen worden, dass ein besserer Kenntnistand der Mitmenschen mit einer besseren Überlebensrate nach einem Kammerflimmern einhergeht. Ferner zeigen aktuelle Studien, dass eine flächendeckende Ausstattung - zusammen mit der Aufklärung der Bevölkerung und dem Training von Rettungskräften - zu einer deutlich höheren Überlebenswahrscheinlichkeit führt.“

Wenn die Gemeindevertretung den Vorschlag des Tourismusausschusses im Dezember verabschiedet, wird Timmendorfer Strand zum weltweit ersten „herzsicheren Strand“ – und wer das Projekt „Heart Safe Beach Timmendorfer Strand“ als Firma oder Privatperson unterstützen möchte, ist natürlich jederzeit herzlich willkommen. R.K.

Zum Foto ganz oben (zum Vergrößern bitte anklicken!): Ein solcher „Automatisierter externer Defibrillator“ kann Leben retten. (Beispielfoto: Heiko Reckert/pixelio.de)

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