Viele Baumaßnahmen im Jahr 2016: Infos und Gespräche beim Neujahrsempfang der Gemeinde Timmendorfer Strand

	Neujahrsempfang

Von René Kleinschmidt

Timmendorfer Strand. Rund 150 Bürgerinnen und Bürger sind der Einladung von Bürgervorsteherin Anja Evers und Bürgermeisterin Hatice Kara zum Neujahrsempfang der Gemeinde Timmendorfer Strand am vergangenen Sonntag in die Trinkkurhalle gefolgt, um gemeinsam das vergangene Jahr Revue passieren zu lassen und um einen Ausblick auf das Jahr 2016 zu wagen.

Das Damen-Duo führte die „Neujahrsansprache“ wieder im Dialog und begrüßte als Ehrengäste unter anderem den ehemaligen Kurdirektor von Timmendorfer Strand, Gerhard Ehrke, und Bürgervorsteher Peter Nelle aus der Nachbargemeinde Scharbeutz.

„Ein erfolgreiches, aber auch sehr ereignisreiches Jahr liegt nun hinter uns. Unter anderem wurde das von der AktivRegion Innere Lübecker Bucht unterstützte Leuchtturmprojekt ,Fischereihof Hemmelsdorf’ eröffnet. Aber auch die Jubiläumsveranstaltungen anlässlich des 150-jährigen Geburtstages des Ostseebads Timmendorfer Strand zählten zu den Highlights des Jahres 2015,“ so Anja Evers zu Beginn.

Das Duo gab aber auch einen Überblick über die in den kommenden Monaten stattfindenden Baumaßnahmen und touristischen Projekte: „Auch das Jahr 2016 sieht wieder viele Projekte vor. Im touristischen Bereich liegt das Hauptaugenmerk auf der Erneuerung der Buhnensysteme, der Steganlage am Brodtener Ufer (2. Bauabschnitt), des Belags der Promenade (Ortsgrenze Scharbeutz bis Maritim Seebrücke) zwischen Landhaus Carstens bis zum Seeschlößchen. Aber auch die Erneuerung der Fußgängerbrücke zum Vogelpark über die Aalbeek ist für das uns bevorstehende Jahr geplant.“

Gute Nachricht gibt es für die Niendorferinnen und Niendorfer: „Die Erschließung des B Plans Nr. 20 Niendorf/Ostsee hat begonnen. Die Arbeiten zur Räumung der Buschwerk- und Heckenflächen sowie die notwendigen Baumfällungen haben bereits ab dem 23. November stattgefunden. Alle vorbereitenden Arbeiten wurden in 2015 abgeschlossen. Ende Januar Anfang Februar (je nach Witterungsbedingungen) werden die Erdbau- und Entwässerungsarbeiten der Firma Strabag gestartet. Laut Ingenieurbüro Benthien werden alle drei Lose (Los 1: Abbiegespur B76, Los 2: Großparkplatz Ost, Los 3 Verkehrsspange A+B und Sydowstraße) zeitgleich vorangetrieben. Geplant ist, nach dem Bau des Lebensmittelmarktes nach der Sommerpause 2016, mit den Restarbeiten bis zum Ende Juni 2017 die Baumaßnahme abschließen zu können.

Gute Nachrichten gibt es auch für alle Wohnungssuchende: „Die Schaffung von Wohnraum ist ein erklärtes Ziel der Gemeinde und ich habe mir das auf die Fahne geschrieben,“ so Bürgermeisterin Kara. Für die sogenannte Blumenkoppel in Niendorf, die die Gemeinde zur Jahreswende 2014 käuflich erworben hat, werden die bauplanerischen Voraussetzungen voraussichtlich bis Sommer 2016 erfüllt sein, so dass - laut Kara - in der zweiten Jahreshälfte mit der Erschließung des Grundstücks begonnen werden kann. „Wenn alles nach Plan läuft, können wir spätestens 2017/2018 dort unsere ersten Neubürger begrüßen. Die größte Gefahr, die unserer Gemeinde droht, ist die demographische Entwicklung, so wie sie überall im Land anzutreffen ist. Wir müssen die Anzeichen ernst nehmen und konsequent Anreize schaffen, um junge Familien mit Kindern in unsere Gemeinde zu ziehen, sei es auch durch eine kleine Geste wie das Begrüßungspaket für Neugeborene, denn Familien mit Kindern stärken unseren Schulstandort.“

Zur Stärkung der Schulstandorte liegen die Investitionen im schulischen Bereich im aktuellen Haushalt bei über 210.000 Euro.

Auf die Frage von Anja Evers nach der finanziellen Situation der Gemeinde antwortete die Bürgermeisterin: „Die Gemeinde ist derzeit intensiv mit dem zweiten Jahresabschluss nach den doppischen Haushaltsvorschriften beschäftigt. Es zeichnet sich ab, dass der im Nachtragshaushalt 2015 geplante Überschuss von 248.500 Euro aufgrund gestiegener Einnahmen aus der Gewerbesteuer deutlich überschritten wird. Eine sehr erfreuliche Entwicklung. Die liquiden Überschüsse, die sich daraus ergeben, werden im Jahr 2016 für die anstehenden Investitionen eingesetzt.“

Der Wirtschaftsplan des Kurbetriebes schließt in der Planung 2015 mit Erträgen von rund 5 Millionen Euro und von Aufwendungen in Höhe von 6,96 Millionen Euro (Verlust von 1,96 Mio.). Auch hier stehen die Jahresabschlussarbeiten an. Das tatsächliche Ergebnis wird im Herbst des Jahres 2016 erwartet.

Kara: „Im Vergleich zu vielen anderen Kommunen kann Timmendorfer Strand auf eine solide Haushaltssituation im abgelaufenen Jahr zurückblicken.“

Die Haushaltsplanung für das Jahr 2016 ist auf der Zielgeraden. Am morgigen Mittwoch, dem 13. Januar, wird die Gemeindevertretung einen Haushalt beschließen, „der viele infrastrukturelle Projekte beinhaltet, die seit mehreren Jahren schon vorbereitet werden und teilweise noch aus der letzten Legislaturperiode stammen“. Kara weiter: „Es steht jetzt viel an, aber nach ihrer Realisierung wird das Leben in unserer Gemeinde wieder ein ganzes Stück lebenswerter gemacht. Schließlich geht es hier um Dienstleistung für die Bürgerinnen und Bürger unserer Gemeinde. Mit Augenmaß werden hierfür auch Kredite aufzunehmen sein.“

„Das vergangene Jahr wurde auch zum Jahr der Bewegung, der Veränderung, des Aufbruchs. Mit dem Beginn der großen Flüchtlingsströme aus Syrien, Eritrea, Afghanistan und vielen weiteren Ländern dieser Welt wurde ein Veränderungsprozess in unserem Land und auch in unserer Gemeinde angestoßen,“ so Bürgervorsteherin Anja Evers.
Im vergangenen Jahr suchten rund 100 Personen allein in der Gemeinde Timmendorfer Strand Zuflucht. Insgesamt leben derzeit 152 Flüchtlinge in der Gemeinde.

„Die Betreuung von geflüchteten Kindern, Frauen und Männern ist ohne die ehrenamtliche Unterstützung nicht zu leisten,“ so Kara. „Es ist dem Engagement der vielen Ehrenamtlichen zu verdanken, dass über Vorur-teile und gedankliche Grenzen hinweg, Menschen mit unterschiedlicher Hautfarbe, Religion und kulturellen Unterschieden, Menschlichkeit erfahren.“ An dieser Stelle bedankte sich das Duo nochmals bei allen ehrenamtlich helfenden Händen, besonders dem Seniorenbeirat und seinem Netzwerk, der Helferbörse.

Für die musikalische Umrahmung des Neujahrsempfanges sorgte erstmals die Folk-Band „Stringwind“.

Welche Mannschaften und Personen im Rahmen des Neujahrsempfangs geehrt wurden, lesen Sie in Kürze hier auf TiNi24.de. Nach dem offiziellen Teil gab es bei Getränken und Mini-Berlinern noch ausreichend Gelegenheit zum Gedankenaustausch und diversen Gesprächen. R.K.

Zum Foto ganz oben (zum Vergrößern bitte anklicken!): Rund 150 Bürgerinnen und Bürger lauschten der gemeinsamen Rede von Bürgervorsteherin Anja Evers und Bürgermeisterin Hatice Kara. (Foto: René Kleinschmidt)

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