Antrag der Grünen wurde einstimmig angenommen: Kompostierbares Geschirr für Timmendorfer Strand?

	Tourismusausschuss

Von René Kleinschmidt

Timmendorfer Strand. In der jüngsten Sitzung des Tourismusauschusses der Gemeinde Timmendorfer Strand haben sich die Ausschussmitglieder am vergangenen Dienstag mit kompostierbarem Geschirr beschäftigt und einem Antrag von Bündnis90/Die Grünen einstimmig zugestimmt. „Jedes Jahr werden weltweit 4.000 Milliarden Verpackungen produziert. Viele davon bestehen aus Kunststoff. Die Folgen sind fatal: Plastikmüll verschmutzt die Meere und der globale Müllberg wächst,“ heißt es in der Begründung des Antrages.

Die Verwaltung wurde jetzt beauftragt, in Zusammenarbeit mit der Timmendorfer Strand Niendorf Tourismus (TSNT) GmbH, eine Kampagne für recycelfähiges und kompostierbares Einweg-/Mehrweggeschirr in der Gastronomie, insbesondere Strandkioske, zu entwickeln. Des Weiteren möge der Kurbetrieb prüfen, wie in zukünftigen Pachtverträgen mit gemeindeeigenen Immobilien der Aspekt von Nachhaltigkeit integriert werden kann.

„Ziel der Kampagne sei es, zum einen möglichst viele gastronomische Leistungsträger der Gemeinde davon zu überzeugen, von Plastik-Einwegverpackungen oder -geschirr zu recyclingbaren Produkten der Nahrungsverpackung zu wechseln,“ so Grünen-Fraktionsvorsitzende Stefanie Paetow und Mitglied des Tourismusauschusses. „Zum Anderen setzen wir mit dieser Kampagne auf zukunftsorientierte, touristische Trends und stärken unsere Marke bezüglich jung, trendy und innovativ.“

Welche Zukunftsmöglichkeiten es im Sektor Verpackung gibt, haben sich auch die Entwickler der „leaf republic GmbH“ gestellt und als erstes Unternehmen Verpackungen für Lebensmittel und Einweggeschirr auf der Basis von Laub entwickelt. Ihre Teller, Schalen und Eierkartons bestehen aus nichts anderem als Laubblättern und sind frei von Gentechnik und Erdöl-Stoffen. „Und diesem Geschirr sieht man durch die naturbelassene grüne Farbe seine Herkunft auch noch an,“ so Stefanie Paetow, die einige Exemplare als Beispiel mitgebracht hat, die von den Ausschussmitgliedern genauer betrachtet wurden.

In Frankreich sei man schon einen Schritt weiter: Die französische Regierung hat sich dazu entschlossen, ab dem Jahr 2020 den Verkauf von Einweggeschirr, -besteck und -bechern aus Plastik zu verbieten. Alle Einwegprodukte wie Teller, Becher oder Besteck, aber auch Verpackungen müssen ab 2020 dann biologisch abbaubar sein (zum Beispiel aus Zuckerrohr, Blättern oder Bambusabfällen).

Die Grünen sehen für Timmendorfer Strand auch touristische Vorteile für eine solche Kampagne. Das hat auch die anderen Fraktionen überzeugt. Und Gudula Bauer (CDU) ergänzt: „Das ist eine Riesen-Chance für Timmendorfer Strand, vielleicht sogar als bundesweiter Vorreiter.“ R.K.

Zum Foto ganz oben (zum Vergrößern bitte anklicken!): Tourismusausschuss-Vorsitzender Prof. Ingo Menke zum-Felde schaut sich einige Exemplare der kompostierbaren Teller an, im Hintergrund Bürgermeisterin Hatice Kara, die von der Idee auch begeistert ist. (Foto: René Kleinschmidt)

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