Kriminalstatistik der Polizei: 16 % weniger Straftaten im Kreis Ostholstein

	Polizeibericht

Ostholstein. Am heutigen Montag veröffentlichte die Polizeidirektion Lübeck die Kriminalstatistik für das vergangene Jahr. Die Dienststellen der Schutz- und Kriminalpolizei im Kreis Ostholstein haben im Jahre 2010 15.470 Verbrechen und Vergehen statistisch erfasst. Demnach ist dieses gegenüber dem Vorjahr ein Rückgang um 2.947 Straftaten, was einer Reduzierung von 16,0% entspricht. Da der Rückgang auf Landesebene 8,8% beträgt, stellt sich die Veränderung für Ostholstein als überproportional dar. Die Aufklärungsquote entwickelte sich leicht negativ von 51,1% auf 49,9%. Damit liegt sie aber im Trend des Landes Schleswig-Holsteins von 50,0%.

Der Rückgang um 2.947 Straftaten lässt sich in folgenden Bereichen am deutlichsten nachvollziehen:

- Vermögensdelikte -1210 Fälle -32,5%
- Diebstahl -1059 Fälle -15,3%
- Sachbeschädigung -300 Fälle -11,1%
- Aufenthaltsgesetz -174 Fälle -24,7%
- Rohheitsdelikte -142 Fälle -6,6%

In der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) werden alle von den Schutz- und Kriminalpolizeidienststellen des Kreises bearbeiteten Vergehen und Verbrechen, die ermittelten Tatverdächtigen und bei bestimmten Delikten auch Angaben über Opfer und Schadenssummen erfasst und ausgewertet. Staatsschutz- und Verkehrsdelikte finden keine Berücksichtigung. Bei der Bewertung der Statistik ist jedoch zu berücksichtigen, dass lediglich das kriminologische Hellfeld widergespiegelt wird. Das ist der Teil der Kriminalität, der den Strafverfolgungsbehörden durch eine Anzeige oder auf Grund eigener Feststellungen bzw. Ermittlungen bekannt wird.

Das Anzeigeverhalten der Bevölkerung und die Verfolgungsintensität der Polizei nehmen darauf maßgeblichen Einfluss. Daraus folgt, dass eine statistische Steigerung der Kriminalität keine wirkliche Kriminalitätssteigerung bedeuten muss, sondern lediglich eine Aufhellung des Dunkelfeldes sein kann. Dies wird insbesondere bei der Bekämpfung und Erforschung der Rauschgiftkriminalität deutlich. Hier wird die Polizei überwiegend durch eigene Ermittlungen tätig. Das heißt, je mehr Beamte in diesem Bereich eingesetzt werden, umso mehr Vorgänge werden bekannt und die statistisch erfassten Fallzahlen steigen. Gleichwohl handelt es sich jedoch nicht um eine wirkliche Steigerung der Drogenkriminalität, sondern überwiegend um eine Aufhellung des Dunkelfeldes.

Die PKS ist eine reine Ausgangsstatistik, d. h. die Ermittlungsvorgänge werden nach Abschluss der Ermittlungen statistisch erfasst, bevor sie der Staatsanwaltschaft oder anderen Ermittlungsbehörden übersandt werden.