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Asbest an der Europaschule in Timmendorfer Strand - Kommunalpolitiker empört über Stillschweigen seitens der Verwaltung

GGS-Strand

Gutachten über Schadstoffuntersuchung lag bereits im September 2019 vor - Fraktionen kritisieren Vorgehensweise von Verwaltung und Bürgermeister scharf und stellen Dringlichkeitsantrag

Von René Kleinschmidt

Timmendorfer Strand. Große Empörung herrscht derzeit unter den Kommunalpolitikern in der Gemeinde Timmendorfer Strand, zum Teil wird von einem Skandal und sogar von "vorsätzlicher Körperverletzung im Amt" gesprochen. Lehrer und Schüler der GGS-Strand Europaschule in Timmendorfer Strand sind verunsichert. Diverse Räume der Grund- und Gemeinschaftsschule in der Poststraße sind laut einem Gutachten mit Asbest belastet. Das Kuriose und Unfassbare daran ist, dass das Gutachten bereits im September 2019 vorlag und niemand informiert wurde.

In den letzten Tagen und Stunden überschlugen sich die Ereignisse: Am gestrigen Donnerstag, dem 12. Dezember 2019, schickte die Gemeindeverwaltung ein Informationsschreiben zu der Schadstoffuntersuchung an der GGS-Strand Europaschule an die Presse, welches am heutigen Freitag, dem 13. Dezember 2019, den Schülerinnen und Schülern als Elternbrief ausgehändigt wurde. Am heutigen Freitag folgte eine Pressemitteilung von FDP-Ortsvorsitzenden Ulrich Herrmann, in der Bürgermeister Robert Wagner scharf kritisiert wird.

Zu guter Letzt stellten alle Fraktionen der Gemeindevertretung einen Dringlichkeitsantrag zur nächsten Sitzung der Gemeindevertretung, die am kommenden Dienstag, dem 17. Dezember 2019, um 18 Uhr im Grand Hotel Seeschlösschen in Timmendorfer Strand tagt. Vorausgegangen war eine direkte Nachfrage zu dem Gutachten an Bürgermeister Wagner in der jüngsten Sitzung des Bauausschusses am vergangenen Montag, nachdem die Schulleitung das Lehrerkollegium über das Schadstoffgutachten informierte. Die Selbstverwaltung (die Politik) wurde bis dato nicht darüber informiert.

In einem Protokoll/Aktenvermerk eines verwaltungsinternen Gespräches vom 6. September 2019, das TiNi24.de vorliegt, steht, dass der Gutachter eine umgehende Sanierung der Räume mit asbesthaltigen Platten (25x25) empfiehlt, da nicht ausgeschlossen werden kann, dass die Platten aufgrund des Alters spröde sind, bei Belastungen beschädigt und Asbestfasern freigesetzt werden können. Laut Aktenvermerk wurde über das Gespräch und die Ergebnisse vorerst Stillschweigen vereinbart.

Lesen Sie hier die ungekürzte Pressemitteilung von Ulrich Herrmann (FDP Timmendorfer Strand) vom 13. Dezember 2019:

Asbest in der GGS Strand Europaschule - Vorsätzliche Körperverletzung im Amt?

"Seit September 2019 liegt Bürgermeister Wagner ein Teilgutachten vor über die Asbestbelastung der GGS Strand Europaschule.

Das Ergebnis zeigt eine Belastung der 25x25 Deckenplatten und der Fußböden in allen Klassenräumen. Das Teilgutachten schlägt umgehend folgende Maßnahmen vor: 1. Die gebrochenen Platten mit Lack versiegeln, 2. Luftmessungen der Fenstern, Fensterbrettern und Lüftungsschächten, 3. bei hoher Belastung Schließung der Schule für eine Sanierung.

Obwohl Herr Wagner dieses Teilgutachten kennt, hat er absolut gar nichts unternommen.

Es wurden nicht einmal die Schule und die zuständigen Gremien über diesen sehr ernsthaften Zustand unterrichtet. Es wäre genug Zeit gewesen, erste Maßnahmen zu beauftragen. Nicht einmal in den Herbstferien wurden die geforderten zusätzlichen Luftmessungen durchgeführt.

14 Wochen sind ins Land gegangen, und Herr Wagner hat das Problem totgeschwiegen. Erst nach massivem Druck dürfen die Gemeindevertreter jetzt (drei Arbeitstage vor der Gemeindevertretung) das Gutachten im Rathaus einsehen.

Und erst heute, am 12. Dezember, wurde ein Beschwichtigungsschreiben der Gemeinde versandt.

Natürlich wurden auch keinerlei Mittel in den Haushalt 2020 für weitere Untersuchungen oder gar für eine Sanierung eingestellt. Denn davon wusste ja keiner außer Herrn Wagner. Er hat damit sehenden Auges unsere Kinder und Lehrkräfte gesundheitlichen Schädigungen ausgesetzt. Dabei müsste auch ein Bürgermeister Wagner wissen, dass Asbest hoch krebserregend ist.

Die FDP wird dem Haushalt deshalb nicht zustimmen können.

In den vergangenen Jahren wurden viele Arbeiten für neuen Feuerschutz in der Schule durchgeführt. Dabei wurden die Decken und Lüftungsschächte vielfältig aufgeschnitten.
So steht zu befürchten, das die Belastung durch Asbest noch höher ist als zurzeit bekannt.

Die FDP sagt deutlich: Das ist ein Skandal. Gibt es einen Paragraphen für "vorsätzliche Körperverletzung im Amt"??"

Ulrich Herrmann
13.12.19


Lesen Sie hier das Informationsschreiben zu der Schadstoffuntersuchung an der GGS-Strand Europaschule der Gemeinde Timmendorfer Strand vom 12. Dezember 2019:

"Sehr geehrte Damen und Herren,

um den Gerüchten rund um eine vorhandene Schadstoffbelastung an der GGS zu begegnen, möchten wir Sie über den aktuellen Sachstand informieren.

Bei der GGS-Strand handelt es sich um ein Gebäude aus den siebziger Jahren. Viele der damaligen verwendeten Baustoffe werden nach heutigen Erkenntnissen nicht mehr verwendet.

Aufgrund von Umbau- und Modernisierungsmaßnahmen im Boden- und Deckenbereich, hat die Gemeinde Timmendorfer Strand im Vorfeld für Planungssicherheit gesorgt und eine Schadstoffuntersuchung dieser Flächen durchführen lassen.

Ein entsprechend beauftragter Gutachter besichtigte die GGS-Strand, nahm die verbauten Baustoffe im Boden- und Deckenbereich vor Ort auf und führte Bausubstanzuntersuchungen sowie Probennahmen durch. Diese Materialproben wurden anschließend labortechnisch analysiert und gutachterlich bewertet.
Die Ergebnisse zeigen auf, dass bestimmte Bodenflexplatten asbesthaltige Fasern beinhalten, die jedoch fest im Material gebunden sind und somit keine Gefahr für die Nutzung besteht.
Ebenso befindet sich KMF-Dämmmaterial in bestimmten Deckenplatten. Auch hier sind die Stoffe fest gebunden und stellen ebenfalls keine Gefahr in der heutigen Verwendung dar.

Laut Gutachter ist die Nutzung der Räume nicht besorgniserregend, solange diese Materialien nicht beschädigt werden. Ein Austausch der Bodenflexplatten seitens der Verwaltung ist für das kommende Jahr vorgesehen. Für die anstehenden Sanierungsmaßnahmen erhält die Gemeinde Timmendorfer Strand Unterstützung durch den Gutachter, um bauliche Mängel fachgerecht zu beheben und bauliche Maßnahmen durchzuführen, ohne gesundheitliche Risiken zu erzeugen.
Bis zu diesem Zeitpunkt werden diverse Maßnahmen vorsorglich vorgenommen, die zusätzlich die Bodenflexplatten bis zum Austausch absichern sollen. Diese Maßnahmen werden nach den Weihnachtsferien abgeschlossen sein und gutachterlich abgenommen werden.

Kurzfristig werden in diesem Jahr noch Staubproben entnommen, um zu bestätigen, dass sich keine Fasern in der Raumluft befinden. Im kommenden Jahr werden ebenfalls Luftmessungen mit Hilfe von speziellen Geräten durchgeführt.

Mit freundlichen Grüßen,

Im Auftrag
C. Bonke
Fachbereichsleitung Tourismus, Bauen, Umwelt und Immobilien"

Lesen Sie hier den Dringlichkeitsantrag zur Sitzung der Gemeindevertretung am 17.12.2019 vom 13. Dezember 2019:

"Die unterzeichnenden Fraktionen beantragen aufgrund von Dringlichkeit die Aufnahme neuer Tagesordnungspunkte „Schadstoffbelastung an der GGS Strand Europaschule“ im öffentlichen und nichtöffentlichen Teil und weitere Vorgehensweise an den Schulen in Timmendorfer Strand.

Befriedigung des Informationsbedürfnisses betroffener Lehrer, Eltern und Schüler sowie der Politik (Selbstverwaltung) über das Ergebnis einer Schadstoffuntersuchung an der GGS Strand-Europaschule sowie der weiteren Vorgehensweise an der GGS Strand-Europaschule und dem Ostsee-Gymnasium

Die Dringlichkeit dieses Antrags ist dadurch gegeben, dass die Selbstverwaltung, die Betroffenen und die Bürger unverzüglich über eine mögliche Schadstoffbelastung und die weiteren notwendigen Schritte zu informieren sind, um einen sicheren und geordneten Schulalltag sicherzustellen.

Einwohnern und Gutachter soll zu diesem neu aufzunehmenden Tagesordnungspunkt uneingeschränktes Rederecht eingeräumt werden.

Wir beauftragen den Bürgermeister die Schadstoffgutachten zu veröffentlichen unter der Voraussetzung das der Gutachter zustimmt.

Der Tagesordnungspunkt ist jeweils im öffentlichen und im nichtöffentlichen Teil der Sitzung aufzunehmen.

Beschlussvorschlag:
Ggf. im Rahmen der Beratungen zu erarbeiten

Begründung:

Durch ein Schreiben der Schulleitung an das Lehrerkollegium der GGS Strand-Europaschule sind einzelne Mitglieder der Selbstverwaltung zu Beginn der 50. Kalenderwoche darauf aufmerksam geworden, dass bereits im Spätsommer 2019 eine Schadstoffuntersuchung an der GGS Strand-Europaschule durchgeführt worden ist. Dieses Schreiben hat zu einer großen Unruhe in weiten Teilen der betroffenen Eltern, Schüler und Lehrer geführt. Die Selbstverwaltung ist bis heute über diesen Sachverhalt nicht informiert worden.

Offensichtlich datiert das daraus resultierende Gutachten bereits vom 3. September 2019, und wurde schon am 6. September in einem Gespräch zwischen dem Gutachter und Mitarbeitern des Rathauses (Fachbereich 2 und 3) ausführlich besprochen.

Aus diesem Gutachten und dem Gespräch zwischen Verwaltung und Gutachter ergeben sich dringende Fragen, die im Rahmen dieses Tagesordnungspunktes aufzuarbeiten und zu klären sind. Ggf. sind entsprechende Finanzmittel im Haushalt 2020 der Gemeinde zu berücksichtigen.

Da es auch Hinweise auf eine mögliche Schadstoffbelastung am Ostsee-Gymnasium gibt, sollten Gutachter und Gemeindeverwaltung auch hierzu Stellung nehmen.

Aus diesem Grund wird darum gebeten, dass der Gutachter zur Sitzung der Gemeindevertretung am 17. Dezember 2019 eingeladen wird und für Fragen zur Verfügung steht. Weiterhin sollte den anwesenden Einwohnern uneingeschränktes Rederecht zu diesem Tagesordnungspunkt eingeräumt werden."

CDU-Fraktion, gez. Melanie Puschaddel-Freitag, WUB-Fraktion, gez. Andreas Müller, BBNP Fraktion, gez. Michael Strümpell, SPD Fraktion, gez. Jörn Eckert, FDP-Fraktion, gez. Michael Berk, Bündnis90/Die Grünen-Fraktion, gez. Stefanie Paetow

TiNi24.de hat Bürgermeister Robert Wagner um eine schriftliche Stellungnahme gebeten. Sobald diese vorliegt, veröffentlichen wir sie hier. R.K. (Archiv-Foto: René Kleinschmidt)

NACHTRAG vom 16. Dezember 2019:

Nach einer Mitteilung aus dem Rathaus am heutigen Montagvormittag, ist Bürgermeister Wagner erkrankt und bis einschließlich Mittwoch, dem 18. Dezember, krankgeschrieben. Somit wird er in der Sitzung der Gemeindevertretung am Dienstagabend auch nicht anwesend sein und von der stv. Bürgermeisterin Melanie Puschaddel-Freitag oder dem 2. stv. Bürgermeister Andreas Müller vertreten. Der Gutachter wird aber anwesend sein, um Fragen der Politik und von betroffenen Eltern und Bürgern zu beantworten.

Nach TiNi24.de-Informationen wurden am heutigen Montagnachmittag „Staubproben“ in den betroffenen Räumen entnommen. Das Ergebnis soll aber erst nach gut einer Woche vorliegen.

LINK-TIPP: Lesen Sie auch Timmendorfer Strand: Asbest in Schule verschwiegen? auf der Webseite des NDR!

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Nachricht vom 13.12.19 22:00

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