Erst Wasserschutzpolizei, dann Polizei-Pressesprecher: Dierk Dürbrook ist jetzt Hauptkommissar „in Rente“

	Dierk Dürbrook

Von René Kleinschmidt

Lübeck/Klingberg. Er wünscht sich „viel Zeit für den Hund“ in seinem nächsten Lebensabschnitt: Anfang Dezember ist Hauptkommissar Dierk Dürbrook, der auch den Titel Kapitän tragen darf, nach über 40 Jahren aktiver Polizeiarbeit in den Ruhestand verabschiedet. In den letzten fünf Jahren war Dürbrook Pressesprecher der Polizeidirektion Lübeck, zuvor 25 Jahre bei der Wasserschutzpolizei in Lübeck, Hamburg, Heiligenhafen und - vor seinem Dienstantritt als Pressesprecher im Behördenhochhaus in Lübeck - in Travemünde.

Der gebürtige Kieler absolvierte nach der Schule aber zunächst eine Schlosserlehre, wechselte dann zum Bundesgrenzschutz, wo er 1978 als Polizeihauptwachtmeister-Anwärter eingestellt wurde. Elf Jahre war er im technischen Dienst beim BGS See in Neustadt in Holstein tätig. „So kam ich schließlich 1989 zur Wasserschutzpolizei“, erinnert sich der 61-jährige. „Besonders in Travemünde war, während die ‚Travemünder Woche‘ stattfand, alles anders. Das waren immer zehn ereignisreiche Tage.“ Im Alltag standen sonst beispielsweise vermisste Surfer, Bootsunfälle, alkoholisierte Bootsführer, aber auch Wasserleichen und ein großer Zusammenstoß von zwei Schiffen am Skandinavienkai im Protokoll des „Käpt’n“, so auch sein Spitzname.

Nach seiner Zeit am und auf dem Wasser ging es im Jahre 2015 schließlich in die Hansestadt Lübeck. Im Behördenhochhaus, wo die Polizeidirektion Lübeck untergebracht ist, informierte der Polizeihauptkommissar Dürbrook mit seinen Kollegen die Pressevertreter von Print- und Onlinemedien, Funk und Fernsehen über alles Wichtige, was in Lübeck und Ostholstein passierte. Alles war dabei: Fahndungsaufrufe, illegale Müllentsorgungen, kleine und schwere Verkehrsunfälle, Tötungsdelikte, Verkehrskontrollen sowie Berichte über Großbrände oder sichergestellte Fahrräder oder Schmuckstücke aus Diebstählen, deren rechtmäßige Besitzer gesucht werden.

Was ihm vor allem in Erinnerung geblieben ist, war der 20. Juli 2018, der Eröffnungstag der „Travemünder Woche“, als ein Mann in einem Linienbus in Lübeck-Kücknitz Fahrgäste mit einem Messer angriff und versuchte, den Bus anzuzünden. Über den sozialen Kanälen und Medien wurde schnell von einem Terroranschlag gesprochen, und so hatten die Pressesprecher von Polizei und Staatsanwaltschaft keine ruhige Minute mehr. Dürbrook erinnert sich: „Ich stand mit Dr. Ulla Hingst, Sprecherin der Staatsanwaltschaft Lübeck, und dem damaligen Innenminister Hans-Joachim Grote, der extra aus Kiel kam, in Kücknitz vor unzähligen Pressevertretern und Kamera-Teams und versuchte die zahlreichen Fragen zu beantworten. Und auch das Diensthandy stand nicht mehr still, es kamen Anrufe aus aller Welt und nach zwei Stunden war der Akku von meinem Handy leer.“

Zwischendurch konnte er während seiner Zeit in der Polizei-Pressestelle aber auch immer mal kleine, amüsante Berichte über einzelne Polizeieinsätze an die Presse verschicken. „Langweilig wurde mir dabei nie,“ so Dierk Dürbrook, der seit 29 Jahren mit seiner Frau Martina in Klingberg lebt. Das Ehepaar hat zwei Söhne: Niclas und Tim Dürbrook engagieren sich politisch erfolgreich in der SPD.

Dierk Dürbrook ist seit 17 Jahren im Dorfvorstand von Klingberg aktiv, seit sieben Jahren Dorfvorsteher und engagiert sich mit seiner Frau in der Volkshochschule Klingberg. Außerdem ist er Beisitzer im Vorstand des Fördervereins Hundeauslauf Klingberg. Seit Anfang Dezember hat er mehr Zeit für seine Hobbys, für seinen Wohnort Klingberg und seine ehrenamtlichen Tätigkeiten im Dorf.

Aufgrund der Corona-Pandemie und den geltenden Regeln und Maßnahmen konnte seine Abschiedsfeier bei der Polizei nur in einem kleinen Rahmen stattfinden. In seinem Ruhestand möchte Dierk Dürbrook mit seiner Frau mehr reisen, auch innerhalb Deutschlands, und Neues kennenlernen, aber vor allem wünscht er sich „viel Zeit für den Hund“. R.K.

Zum Foto ganz oben (zum Vergrößern bitte anklicken!): Polizeihauptkommissar Dierk Dürbrook vor einem Tisch voller Lehrgangsbescheinigungen, Zeugnissen und beruflich erworbenen Dokumenten. (Foto: hfr)

Pressestelle der Polizeidirektion Lübeck neu besetzt

Lübeck/Ostholstein. Seit Dezember 2020 ist die Pressestelle mit neuen und bekannten Gesichtern besetzt. Dierk Dürbrook, der in den letzten fünf Jahren in der Pressestelle gearbeitet hat, ist Ende November in den wohl verdienten Ruhestand gegangen.

Die Mitarbeiter sind im Einzelnen:


Die „neue“ Pressestelle der Polizeidirektion Lübeck: Stefan Muhtz (von links), Jarina Freericks und Ulli Fritz Gerlach (Foto: Polizei)

– Polizeihauptkommissarin Jarina Freericks (38) ist seit 2002 bei der Polizei und war nach der Ausbildung in Bad Segeberg und Norderstedt, bevor sie 2012 zur Lübecker Einsatzleitstelle wechselte. Seit November 2020 ist sie im Team der Pressestelle. Die verheiratete Mutter zweier Kinder wohnt in Lübeck.

– Polizeihauptkommissar Ulli Fritz Gerlach (38) ist ebenfalls seit 2002 bei der Landespolizei SH und war von 2005 bis 2017 nahezu durchgängig beim 2. Polizeirevier in Lübeck. Es folgten zwei Jahre bei der Pressestelle und im Dezember 2019 konnte er zur Präventionsstelle als Vertreter der Leiterin wechseln. Seit Dezember ist er wieder im Team der Pressestelle. Der verheiratete Vater zweier Kinder wohnt in Lübeck.

– Polizeihauptkommissar Stefan Muhtz (56) ist bereits seit August 2010 bei der Pressestelle. Nach einer handwerklichen Lehre folgte 1984 eine zweite Ausbildung bei der Polizei in Schleswig-Holstein. Neben Stationen in Kücknitz und Travemünde sowie der Einsatzleitstelle in den 90iger Jahren folgten viele Jahre auf dem 3. Polizeirevier als Dienstgruppenleiter und als Leiter der Verkehrsüberwachung beim Lübecker Bezirksrevier. Der verheiratete Vater zweier erwachsener Kinder wohnt in Lübeck. (PM/R.K.)

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