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Evangelische Kirchengemeinde Timmendorfer Strand: Pastor Karsten Wolkenhauer verlässt die Waldkirche - mit Leserbrief

Wolkenhauer

Von René Kleinschmidt

Timmendorfer Strand. Zum 1. November 2021 hat Pastor Karsten Wolkenhauer einen neuen Dienstauftrag der Nordkirche angenommen, und wird von Ratzeburg aus in der Propstei Lübeck-Lauenburg arbeiten.

„Natürlich gehe ich mit gemischten Gefühlen, denn in dieser Zeit ist bereits viel Schönes entstanden und gewachsen. Ganz besonders die Arbeit mit diesen jungen Menschen, die schönen Abendmahlsgottesdienste im Wohnstift und das große Interesse an der Auslegung biblischer Texte werde ich vermissen,“ so Pastor Karsten Wolkenhauer.

Es sei ein interessantes, arbeitsames, prägendes Jahr an der Waldkirche gewesen. „Das Aufräumen des Archivs, die Neuaufstellung des Gemeindebüros, der Einsparungsprozess von Pfarrstellen in der Region, der Umgang mit der mittlerweile verfallenen Neuen Friedhofskapelle, die sehr gute Zusammenarbeit mit der Kommune, das stete Ringen um die Kirchengemeindeordnung,“ der Pastor gerät ins Erzählen.

Auch das notwendige Ringen mit dem keineswegs homogenen Kirchengemeinderat habe ihn tief geprägt, so der Pastor. Eine hohe zweistellige Zahl von Beschlüssen habe man zusammen gefasst, eine enorme Leistung für ein ehrenamtliches Gremium. Noch dazu sei er im Sommer ja völlig von Corona ausgebremst worden, nehme aber zum Glück stetig wieder Fahrt auf. In Ratzeburg kann sich der Pastor nun endlich gemeinsam mit seiner Frau, einer Ratzeburger Pastorin, den Hortensien und Rosen im Garten widmen.

Im Gottesdienst am Reformationstag, 31. Oktober, um 10 Uhr wird Pastor Wolkenhauer verabschiedet. R.K.

Anmerkung der Redaktion: Genaue Gründe für seinen Abschied wollte Pastor Wolkenhauer öffentlich nicht nennen, aber es scheint hinter den Kulissen heftig zu brodeln.

Leserbrief: Zum Ausscheiden von Pastor Wolkenhauer

Zum Ausscheiden von Pastor Karsten Wolkenhauer hat die Redaktion folgenden Leserbrief von Malaika Krohn aus Timmendorfer Strand erhalten:

„Pastor Wolkenhauer verlässt nach nur 14 Monaten die Gemeinde. Wer schon bei seinem Amtsantritt Parallelen zum ehemaligen Bürgermeister Wagner zog, wer davon sprach, dass nicht nur ein schweres Erbe angetreten würde, sondern dass das gar nicht zu schaffen sei, der klopfe sich nun auf die Schulter.

Warum ist das so? Warum ist das HIER so? Hier in Timmendorfer Strand ...

Herr Wolkenhauer hat Neues angestoßen und verändert: Nach 25 Jahren waren Aufarbeitungen und Veränderungen gewollt und gewünscht. Alles anders, aber nicht so! Nicht, wenn Unangenehmes zur Sprache gebracht wird. Wenn Lügen nachgewiesen werden, wenn Schwächen oder Versäumnisse aufgedeckt werden. Der Kirchengemeinderat sah mehrheitlich keine Chance der konstruktiven Zusammenarbeit. Unmut und Unwille haben die Arbeit des Gremiums während des letzten halben Jahres geprägt.

Soweit - so gut. Veränderung! Wieder! Das kann ich akzeptieren, auch wenn ich persönlich es schade finde.

Für mich geht nicht nur der Pastor, es geht auch ein Freund. Ein Mann, der die Gottesdienste mit neuen Inhalten gefüllt hat. Ein Pastor, der die Konfirmanden und Kinder in den gemeinsamen Veranstaltungen zeitgemäß abgeholt und auf neue Wege geleitet hat. Ein Seelsorger, der getröstet, zugehört, angeregt, zum Lachen gebracht und Tränen getrocknet hat. Eine Persönlichkeit voller kreativer Ideen, die eine Chance verdient gehabt hätte, oder jedenfalls den Dialog. Es ist so viel einfacher, schlecht über jemanden als mit jemandem zu reden ...

Pastor Wolkenhauer wird seinen Weg gehen - Hoffnung ist ja ein entscheidender Teil unseres christlichen Glaubens. Ich wünsche ihm von Herzen offene Türen, offene Ohren und offene Herzen dort, wo er hingeht.

Ich werde ihn vermissen.“

Malaika Krohn, Timmendorfer Strand

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Nachricht vom 6.10.21 13:00

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(c) INSIDE GROUP 2011 | Timmendorfer Strand - Niendorf | Letzte Aktualisierung: Donnerstag, 28. März 2024

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