„Timmendorfer Strand sucht das OstseeTalent“: Interview mit dem Initiator Andreas Czayka

	Andreas Czayka

Timmendorfer Strand-Niendorf/Ostsee. „OstseeTalent“-Initiator Andreas Czayka hat sich mit dem Familienwochenblatt "der reporter" und TiNi24.de zum Interview getroffen und beantwortete die Fragen von Redakteur René Kleinschmidt.

TiNi24.de: Herr Czayka, Sie haben das OsteeTalent entwickelt. Wie sind Sie auf die Idee gekommen?
Andreas Czayka: In meiner Schulzeit gab es schon in jeder Klasse immer Schüler, die an einem bestimmten Thema besonders interessiert und besser waren.
Eine Freundin meiner Tochter ist als Lehrerin tätig und hatte mir einmal gesagt: „Es ist unglaublich, was meine Schülerinnen und Schüler für spontane Ideen haben und es ist einfach schade, dass niemand sich das anhört oder diesen tollen Ideen eine echte Chance gibt!“
Das möchten wir nun ändern. Gute Ideen bekommen ab sofort eine große Bühne und werden ausgezeichnet.

TiNi24.de: Sie haben den Ta­lentwettbewerb nur an die Timmendorfer Jugendlichen zwischen 14 und 18 Jahren ausgeschrieben, die hier ihren ersten Wohnsitz haben. Warum?
Andreas Czayka: In der Gemeinde wohnen fast 10.000 Menschen, die hier leben und ihren Arbeitsplatz haben, Nachbarn, Freunde und Kinder oder Jugendliche, die hier zur Schule gehen oder bereits ihre Ausbildung machen. Es wird sehr viel für unsere Touristen getan. Das ist gut so und davon lebt auch dieser Ort. Aber dieser Ideen-Wettbewerb wurde gezielt nur für die Jugendlichen entwickelt, die hier fest leben, zur Schule gehen oder in Vereinen aktiv sind. Damit können natürlich auch die jungen Menschen teilnehmen, die nicht in der Gemeinde wohnen, aber hier zur Schule gehen oder Sport treiben, dann aber nur als Klassenverband oder Gruppenarbeit.

TiNi24.de: Sie sagen, es können sich junge Talente mit einer Idee alleine oder mit Freunden oder als Gruppe (Feuerwehr, Sportverein) oder sogar als ganzer Klassenverband bewerben. Ist das dann noch gerecht?
Andreas Czayka: Nun, wir werden von der Jury genau abwägen, ob hier eine Einzelperson oder eine ganze Klasse eine Idee entwickelt, ein Problem erkannt und dafür eine Lösung produziert haben. Natürlich wird das dann auch entsprechend gewürdigt. Wir vergeben ja insgesamt zehn Preise à 2.500 €. Je nachdem, was uns als Jury dann vorliegt, werden wir die Einzelbewerbungen, die Ausarbeitungen von Freunden bis hin zum Klassenverband eher mit vergleichbaren Bewerbungen bewerten. So hat wirklich jede Idee eine gute Chance ganz vorne mit dabei zu sein.

TiNi24.de: Sie haben eine Altersgrenze von 14 bis 18 Jahre festgelegt. Wie sieht es da mit der Chancengleichheit aus?
Andreas Czayka: Auch das werden wir natürlich in der Jury abwägen, darum haben wir ja auch gebeten, dass Schulleitungen und Lehrkörper mit bei uns in der Jury sitzen. Aber auch hier gilt, dass ein junger Mensch mit 18 Jahren schon fast als erwachsen gilt, mit 14 hat man dagegen einen ganz anderen Blick auf die Dinge und erkennt und bewertet Probleme ganz anders. Grundsätzlich gilt, dass wir jede Bewerbung so fair wie möglich beurteilen werden und auch alle Punkte, wie Alter und Einzel- oder Gruppenarbeit in die Juryarbeit einbeziehen werden.
Ich weiß sogar, dass sich eine 7. Klasse bewerben wird, wo einige erst 13 sind. Ich habe das aber freigegeben und finde es so toll und mutig, und bin sehr gespannt.

TiNi24.de: Was genau wären denn gute Chancen, um ein OstseeTalent-Gewinner zu werden?
Andreas Czayka: Die Hürden sind nicht hoch. Uns kommt es darauf an, ein möglichst breites Feld an Bewerbungen zu bekommen. Daher haben wir keine Kategorien festgelegt. Die jungen Menschen haben einen ganz anderen Blickwinkel auf die Dinge im täglichen Leben. Wir Erwachsenen sind schon so festgelegt und unser Geist ist nicht mehr so frei. Junge Menschen sind oft viel kritischer und stellen eigentlich alles noch in Frage. Aus diesem großen Bereich erhoffen wir uns Ideen und Lösungen, die uns überraschen und verblüffen können. Aber es muss auch nicht so kompliziert sein, manchmal sind es ganz einfache Fragen, die sich junge Menschen stellen und sagen: „Das kann man doch viel besser machen…!“

TiNi24.de: Nennen Sie doch einmal ein paar Beispiele ...
Andreas Czayka: In erster Linie geht es uns um Ideen und Problemlösungen, die unseren Ort, unser Umfeld und Leben hier etwas besser machen könnten. Und das kann wirklich alles sein, zum Beispiel können neue Ideen für Müllverwertungen bzw. -vermeidung thematisiert werden.
Es sind oft die ganz banalen Dinge im Leben, bei denen wir uns immer fragen, warum bin ich da nicht längst selber draufgekommen. Es ist wirklich alles möglich. Jede Bewerbung hat eine gute Chance.

TiNi24.de: Wenn es jetzt eine Bewerbung unter die ersten zehn geschafft hat, was passiert dann mit dieser Idee?
Andreas Czayka: Es kann natürlich sein, dass eine Idee so gut ist, dass man sofort denkt, dass sollte eigentlich sofort umgesetzt werden. Und wenn das Talent das auch so möchte, dann werden wir es gemeinsam besprechen, mit unserem Netzwerk helfen und dem Talent Möglichkeiten aufzeigen, wie das funktionieren könnte.
Insgesamt soll der Ideenwettbewerb jungen Menschen eine Chance geben, ihre Ideen einem breiten Publikum vorzustellen.
Niemand, weder die Sponsoren noch die TSNT haben einen finanziellen Vorteil aus diesem Ideen-Wettbewerb und dennoch sind wir alle letztendlich Gewinner.
Wenn es uns gelingt, in jedem Jahr nur ein Talent dabeizuhaben, dem wir durch dieses Projekt eine neue Tür für die Zukunft öffnen konnten, dann hat sich das alles super gelohnt.

TiNi24.de: Wenn sich erst jetzt jemand für das OsteeTalent bewerben möchte, reicht die Zeit noch aus?
Andreas Czayka: Auf jeden Fall. Wir haben die Anmeldefrist um vier Wochen nach hinten verschoben. Der neue, letzte Abgabetermin wird daher am 31. Oktober sein.
Und wenn man sich den Anmeldebogen unter www.timmendorfer-strand.de/entdecken-erleben/ostseetalent einmal ansieht, erkennt man, dass es überhaupt nicht kompliziert ist. Und eine gute Idee zu haben, dauert oft nur wenige Sekunden und den richtigen Moment. Dann sofort einige Stichpunkte notieren oder ins Handy sprechen und dann Zuhause am Rechner mit dem Bewerbungsbogen die Idee weiter entwickeln und alles komplett machen.
Natürlich sollten sich die Bewerber auch bei dem Bewerbungsbogen oder dem Video etwas Mühe geben. Die Jury muss ja wissen, worum es geht und die Idee oder Problemlösung erkennen können.

Zum Foto ganz oben (zum Vergrößern bitte anklicken!): „OstseeTalent“-Initiator Andreas Czayka stellte sich den Fragen des „reporter“-Redakteurs und TiNi24.de-Projektleiters. (Foto: René Kleinschmidt)

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