Nach dem endgĂŒltigen âAus fĂŒr die BĂ€derbahnâ: Der ökologische Verkehrsclub VCD fordert erneut Erhalt der BĂ€derbahn
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Bahnhof Tdf. |
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Von René Kleinschmidt
Ostholstein/Kiel/Timmendorfer Strand. WĂ€hrend die ersten Arbeiten der neuen Schienenanbindung fĂŒr die Feste Fehmarnbeltquerung laufen, ist der Erhalt der kĂŒstennahen BĂ€derbahn ernsthaft gefĂ€hrdet.
Tobias von der Heide, CDU-StaatssekretĂ€r im Kieler Verkehrsministerium, hat im Rahmen des Dialogforums Feste Fehmarnbeltquerung am vergangenen Donnerstag sogar das endgĂŒltige Aus fĂŒr die BĂ€derbahn erklĂ€rt. Die Entscheidung von Bund, Land und DB fĂŒr die Strecke zwischen LĂŒbeck und Neustadt entlang der BĂ€derorte sei endgĂŒltig.
FĂŒr den ökologischen Verkehrsclub VCD ist klar: Land und Bund mĂŒssen sich zum Erhalt der BĂ€derbahn bekennen und die Entscheidung noch einmal ĂŒberdenken.
âIm Grunde sind sich doch alle einig: In Zukunft soll viel mehr Verkehr auf die Bahn verlagert werden. Deshalb mĂŒssen wir dringend die BĂ€derbahn erhaltenâ, mahnt Alexander Montana, Vorstandsmitglied beim VCD Nord.
Zudem ist der VCD nachwievor davon ĂŒberzeugt, dass ein Betrieb der BĂ€derbahn auch nach der Fertigstellung der Neubaustrecke an der LĂŒbecker Bucht wirtschaftlich möglich ist. Denn wenn die ZĂŒge kĂŒnftig an den ortsfernen Bahnhöfen entlang der Autobahn auf der grĂŒnen Wiese halten, werden wesentlich weniger FahrgĂ€ste das System Bahn nutzen. FĂŒr den nachhaltigen Tourismus sind die Stationen Timmendorfer Strand und Scharbeutz Ă€uĂerst wichtig. Der Wegfall der Haltepunkte wird auch den FachkĂ€ftemangel weiter verschĂ€rfen, weil zum Beispiel ArbeitskrĂ€fte aus LĂŒbeck dann nicht mehr so leicht ohne Auto die Betriebe in den OstseebĂ€dern erreichen können.
âDie positive Resonanz auf den zum Fahrplanwechsel im Dezember 2022 montags bis freitags in der Hauptverkehrszeit eingefĂŒhrten 30-Minuten-Takt auf der Bahnstrecke LĂŒbeck - Neustadt unterstreicht das Interesse fĂŒr eine Erhaltung der bestehenden BĂ€derbahn im Streckenabschnitt Ratekau - Haffkrug und der ortsnah gelegenen Bahnstationen Timmendorfer Strand und Scharbeutzâ, so Montana weiter.
In einem Einigungspapier (Letter of Intent) wurde zwar 2014 nach langen Auseinandersetzungen festgeschrieben, dass der Schienenpersonennahverkehr auf der Relation LĂŒbeck - Puttgarden in Zukunft ausschlieĂlich auf der Neubaustrecke mit teilweise weitab der Gemeinden gelegenen Bahnstationen abgewickelt wird.
Der VCD sieht jedoch heute andere Voraussetzungen: âDas 9-Euro-Ticket hat gezeigt, wie groĂ die Nachfrage insbesondere in Richtung LĂŒbecker Bucht tatsĂ€chlich ist. Das hat sich im Sommer diesen Jahres mit dem 49-Euro-Ticket verstetigtâ, so Montana.
AuĂerdem ist der Schienenpersonennahverkehr auf der Relation LĂŒbeck - Timmendorfer Strand - Neustadt aus der Sicht des Umwelt- und Verkehrsverbandes nicht von dem Einigungspapier betroffen. Beim Deutschland-Takt spielte der volkswirtschaftliche Nutzen einzelner Projekte kaum eine Rolle. Das gesamte Vorhaben wird mit einem Faktor von 1,4 angegeben. Warum wird nun bei der Schienenhinterlandanbindung noch einmal genau geschaut, wie hoch der Nutzen ist? Die Streckenstillegung passt aus Sicht des VCD absolut nicht in die Zeit und erscheint den BĂŒrgerinnen und BĂŒrgern auch nicht vermittelbar.
Von Verkehrsminister Madsen, aber auch dem Bund sowie der Deutschen Bahn, fordert der VCD eine Zusage, weiterhin am Bahnbetrieb auf der BĂ€derbahn zwischen LĂŒbeck, Timmendorfer Strand und Neustadt festzuhalten. âDas bedeutet, dass das Land heute zusichern soll, auch in Zukunft Schienenpersonennahverkehr auf der bestehenden BĂ€derbahn zu bestellenâ, so Montana. Dem VCD wurde zugetragen, dass es fertige Planungsunterlagen von der NAH.SH geben solle und dass die DB selbst als Betreiber der Infrastruktur langfristig im GesprĂ€ch war.
âWir gehen davon aus, dass mit einer Bestellung des Schienenpersonennahverkehrs eine Vorhaltung der bestehenden BĂ€derbahn im Streckenabschnitt Ratekau - Haffkrug fĂŒr ein Eisenbahninfrastrukturunternehmen wirtschaftlich darstellbar istâ, so der VCD. Zudem finden ohnehin Arbeiten zur ErtĂŒchtigung der bestehenden BĂ€derbahn statt, um sie fĂŒr die Errichtung der Neubaustrecke notwendigen BauzĂŒge fit zu machen. R.K.
Zum Foto ganz oben (zum VergröĂern bitte anklicken!): Wird Timmendorfer Strand ab 2029 doch von der Bahn abgekoppelt? (Foto: RenĂ© Kleinschmidt)
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