Arbeitsponton hat sich losgerissen und schlug gegen die neue Seebrücke in Timmendorfer Strand – Statik wurde geprüft

Von René Kleinschmidt – zuerst online erschienen auf der-reporter.de

Timmendorfer Strand. Keine schönen Bilder gibt es aktuell von den Arbeiten an der neuen Seebrücke in Timmendorfer Strand: Der Arbeitsponton, auf dem sich ein Kran befindet, hat sich am gestrigen Dienstagnachmittag, 21. Mai 2024, bei starkem Ostwind losgerissen und schlug gegen die noch nicht ganz fertiggestellte Brücke.

Augenzeugen berichteten auch von Gegenständen, die ins Wasser gefallen sind und zum Teil am Strand angeschwemmt wurden.

Am späten Dienstagnachmittag wurden rund 40 Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehren aus Timmendorfer Strand und Niendorf/Ostsee sowie von Polizei und DLRG zur Seebrückenbaustelle vor dem Maritim Seehotel gerufen.


Dramatische Bilder an der Großbaustelle der neuen Maritim-Seebrücke in Timmendorfer Strand: Die schwimmende Arbeitsplattform mit Kran rammt das neue Bauwerk. (Foto: René Kleinschmidt)

Um sich vor Ort ein Bild der Lage zu machen, startete die Feuerwehr Timmendorfer Strand ihre Drohne und flog das Gebiet rund um die losgerissene 32 mal 13,5 Meter große Plattform, die mitsamt Kran immer wieder gegen die Brückenkonstruktion schlug, ab. Dabei wurden bereits erste Beschädigungen an der Brücke und den Brückenpfeilern festgestellt. Mehr konnten die Einsatzkräfte aufgrund des starken Windes nicht machen. Wegen des Seegangs konnte die Arbeitsplattform nicht befestigt oder weggeschleppt werden.


Die Freiwillige Feuerwehr Timmendorfer Strand hat das Gebiet mit einer Drohne abgeflogen, um sich ein genaueres Bild vom Einsatzgeschehen zu machen. (Foto: René Kleinschmidt)

Die Hoffnung, dass der Wind dreht und den losgerissenen im Wasser treibenden Ponton weiter an Land treibt, wurde leider nicht ganz erfüllt.

Über Nacht ist die Plattform zwar etwas weiter in Richtung Strand getrieben, hat sich schließlich aber unter der Brücke verkeilt.


Am heutigen Mittwochmorgen hat sich das Arbeitsponton weiter in Richtung Strand unter der Brücke verkeilt. Da die schwimmende Plattform gestrandet ist, geht von ihr inzwischen keine weitere Gefahr aus. (Foto: Gemeinde Timmendorfer Strand)

Heute Mittag wurde beraten, wie es weiter geht. „Technisch wird gerade die Bergung des Potons vorbereitet,“ berichtet Gesine Muus, Werkleiterin des Kurbetriebes Timmendorfer Strand. „Parallel dazu sind wir wegen der Schadensbegutachtung mit Statikern und Gutachtern im Gespräch.“ Wenn das Wetter mitspielt und Wind und Wellen weniger werden, soll der Ponton an Land geschleppt werden.


Über 40 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Polizei und DLRG waren am späten Dienstagnachmittag und frühen Dienstagabend im Einsatz, konnten aber aufgrund des hohen Wellengangs nicht einschreiten. (Foto: René Kleinschmidt)

Die Eröffnung der neuen, 430 Meter langen und rund 12 Millionen teuren Seebrücke in Timmendorfer Strand soll am 20. September gefeiert werden. Ob dieser Termin jetzt noch eingehalten werden kann, werden die Ergebnisse der Gutachter zeigen.

Nach ersten Untersuchungen: Standfestigkeit des Bauwerks bleibt bestehen

Gute Nachrichten konnte dann heute Nachmittag Bauherrin Gesine Muus auf Nachfrage geben: Nach erster Begutachtung durch Experten ist die Standfestigkeit der Brücke weiter gegeben. Und: “Vom Arbeitsponton, der unter der Brücke gestrandet ist, geht keine weitere Gefahr mehr aus!” Eine Bergung der Arbeitsplattform inklusive Kran ist in Vorbereitung. R.K.

Zum Foto ganz oben (zum Vergrößern bitte anklicken!): Am gestrigen Dienstag hat sich an der Baustelle der neuen Maritim-Seebrücke ein Arbeitsponton mit Kran losgerissen und schlägt gegen die Brückenkonstruktion. (Foto: René Kleinschmidt)

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